Immer wieder werde ich gefragt, was meine “Vision” im Leben ist. Wohin ich will? Welches mein großes Ziel am Ende des Horizonts sei. Alle “Großen”, alle erfolgreichen Menschen hätten eine Vision, so heißt es. Nur durch eine Vision könne ich Großes erschaffen, könne ich Ziele erreichen. Aber ist das wirklich so? Warum fällt es mir dennoch oft so wunderbar leicht, Ziele zu erreichen- ja, diese sogar zu übertreffen — ohne “diese eine wirkliche” Vision zu haben?
Visonen zu haben bedeutet: In voller Präsenz zu leben. Mitten im Leben. Nicht in irgendeiner Idee meiner Zukunft sondern im “Ich”, um von hier aus genau meine Zukunft zu kreieren — und nicht die Zukunft, die gesellschaftlich angesehen ist, die zu äußerem Ruhm und Ansehen führt. Nicht die Zukunft, die sich andere für mich wünschen, mein Mann oder meine Kinder, mein Bankkonto, mein Haus, meine Eltern oder mein Chef. Betrachte ich dies, habe ich genaugenommen viele Visonen. Und in manchen Phasen wiederum gar keine. Und darum geht es: Um das Auf und Ab, um Höhen und Tiefen, um Freude und Traurigkeit, um das Leben selbst. Um “mein” Leben.
Mich für mich sichtbar machen
Der erste und wichtigste Schritt liegt in meinen Augen deshalb darin, mein Ich zu erkunden. Mich in all meinen Facetten und Herzenswünschen wirklich kennen zu lernen. Mich für mich sichtbar zu machen. Ich finde, das ist gar nicht so einfach. Denn was bleibt denn von mir übrig, wenn ich mal hinter die Kulissen schaue? Wenn ich mal die Dinge von mir abziehe, die nicht “meine” sind: Einstellungen und Glaubenssätze, die ich von anderen übernommen habe; Eigenschaften, die mich in meinem Aktionsmodus halten, damit ich “funktioniere”; Arbeit, die mir mein Leben finanziert und vielleicht noch meinen Vater glücklich stimmt; Lebensvorstellungen, die genau betrachtet, gar nicht meine sind. Was bleibt dann am Ende übrig? Übrig von mir?
Als ich tief in diese Themen einsteige, breche ich innerlich zusammen. Nichts. Nichts? Nichts! Nichts bleibt scheinbar übrig. Ich strauchele, ich schwanke, ich weiß nicht mehr wohin mit mir und der Welt. Alles fällt um mich zusammen. Wie ein Kartenhaus. Die Konturen meiner eigenen Persönlichkeit scheinen sich aufzulösen. Und das Bild verschwindet, das ich mir eigebildet hatte von mir zu haben. War ich bislang immer ein Abbild meiner Umgebung? Was habe ich tatsächlich für mich gemacht? Weil es aus mir heraus wollte? Ich bin allein. Wer auch immer dieses “ich” ist – es steht im Nebel. Erstmal fühlt sich das schrecklich an. Und das soll “mein” Gefühl sein? Es tut weh.
Was ist die Weisheit hinter diesen negativen Gefühlen? Schmerzen sind Lehrer und wollen uns etwas beibringen. Körperlicher Schmerz warnt davor, wenn es nicht gut läuft. Seelischer Schmerz macht darauf aufmerksam, dass man sich auf dem falschen Weg befindet. Was will meine Seele mir sagen? Warum ist mein Weg der falsche? Welche Gefühle und Träume unterdrücke ich schon zu lange?
Präsenz und Resonanz
Präsenz und Resonanz helfen mir darüber hinweg. Präsenz, die erstmal ausnahmslos auf mich gerichtet ist. Als Beobachter. Nicht als Kritiker. Achtsamkeit für meine wirklichen inneren Bedürfnisse. Einfach nur da sein. Im Hier und Jetzt.
Erst komme ich nicht dahinter aber dann finde ich die Lösung und den Weg: Beobachten, beobachten, beobachten.
Und auch das Nichts stellt sich wieder als sehr wertvoll heraus und gibt mir Spielraum, Neues zu kreiieren. Wie verlasse ich aber dann die Beliebigkeit, die mich überfällt, nachdem mein Schmerz etwas weniger geworden ist? Durch Echtheit. Durch Resonanz. Resonanz in mir, mit meinem Inneren. Resonanz im Außen, mit den Menschen in meinem Umfeld. Ich gehe regelrecht auf Erkundungsjagd. Wo stelle ich Resonanz fest? Resonanz ist scheinbar erstmal unsichtbar. Aber kommt durch das Fühlen in die Sichtbarkeit. Jedesmal, wenn ich auf sie treffe, wenn ich sie wirklich spüre, ist das wie ein kleines Fest. Und ich danke mir dafür und feiere durch tiefe Freude mit mir. Und komme mir bedacht und achtsam Schritt für Schritt näher.
Heilung geschieht durch Resonanz. Durch Schwingung. Durch Einklang. Gesund sein heißt, wir sind in Balance. Der Körper zeigt uns, wie es um unsere Balance steht. Denn sind wir nicht in Balance, werden wir krank. Die eigene Resonanz mit den Menschen und der Natur um uns herum ist ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Baustein zur eigenen Heilung. In dem Moment, in dem ich es spüre, die Resonanz wahrnehme, wird es endlich für mich sichtbar.
Ich bin wieder da.
Und liebe es auf einmal, diese Sichtbarkeit — meine Sichtbarkeit — zu spüren. Das, was so lange unsichtbar in mir gebrodelt hat. Es ist auch kein Problem, wenn das Bild noch nicht komplett und perfekt ist. Es hat jetzt seine Stabilität. Es darf jetzt herauskommen und in seiner vollen Kraft mein Leben mitgestalten. Jetzt darf es tanzen. Sich am Leben erfreuen und dadurch mich und andere glücklich machen. Und ich umarme mich selbst. Und in Gedanken meine wertvollen Begleiter und Coaches auf dieser Heldenreise. Danke!
Lebe Dein Leben in Präsenz im hier und jetzt und mach endlich wieder HELDENSPRÜNGE 🙂
Deine Doro von HELDENSPRÜNGE
PS: Vom 1.-3. Dezember findet ein außergewöhnlicher Workshop statt, der Dich unterstützen kann, Dein Unsichtbares sichtbar zu machen. Infos findest Du hier. Ich freue mich auf Deine Sichbarkeit und Dich auf diesem Weg begleiten zu dürfen.